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Die Castagniccia

Castagniccia ist die korsische Bezeichnung für 'Kastanienhain' und gleichzeitig der Name der hügeligen Gegend zwischen Bastia und Aleria im Osten von Korsika. Dass die Castagniccia, in der früher auf Terassen Getreidebau und Viehzucht betrieben wurde, zu einem riesigen Kastaienwald wurde, ist auf die Genueser zurückzuführen. Diese erließen im 16. Jahrhundert ein Gesetz, wonach jeder Landbesitzer jedes Jahr mindestens 4 Bäume Pflanzen pflanzen musste. Obwohl verschiedene Baumarten zur Auswahl standen entschieden sich die Einwohner bevorzugt für die Kastanie. Deren Früchte wurden in der Folgezeit zu Mehl verarbeitet oder dienten als nahrhaftes Viehfutter und verhalfen der Castagniccia zu einem bescheidenen Wohlstand. Sichtbares Zeichen dieses Wohlstandes sind die vielen großen Kirchen, die noch heute im Zentrum jedes noch so kleinen Dorfes zu finden sind.

Die Kastanienwälder sterben aus

Heute ist die Castagniccia ebenso von der Landflucht betroffen, wie die vielen anderen ländlich geprägten Regionen von Korsika. Damit einher geht der allmähliche Niedergang der Kastanienwälder, die noch als Weide für die verwilderten Hausschweine dienen und keine Pflege mehr erfahren. Hinzu kommt, dass die Kastanienbäume von einer Pilzkrankheit bedroht werden, was den Baumbestand in den nächsten Jahren weiter dezimieren wird.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswerte Orte in der Castagniccia sind Cervione, Pedicroce, la Porta, das Kloster Alesani und das kleine Bergdorf Campodonico. Dieses ist gleichzeit Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Monte San Petrone, mit 1767 m die höhste Erhebung in der Castagniccia.

Die Edelkastanie

Die Edelkastanie (Castanea sativa Mill.) gehört zur Familie derBuchengewächse. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Kastanie ist Kleinasien. Die Früchte dieses Baumes werden nach Region sehr unterschiedlich genannt: Marone, Esskastanie, Echte Kastanie um nur die wichtigsten zu nennen. Auf Korsika wurden die Edelkastanien bevorzugt zu Mehl verarbeitet. Hierfür werden die Kastanien getrocknet und anschließend geröstet und gemahlen.